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Tropenholz - eine Information

  Nur die beste Holzqualität will der Kunsthandwerker, dafür werden Urwälder durchkämmt und die vereinzelten Edelbäume gesucht. Entlang der Rückwege wird alles verwertbare Holz geschlagen, und letztendlich wird entlang dieser Wege gesiedelt und brandgerodet. Die Waldarbeiter werden für Holz bezahlt, nicht für's Aufforsten.

Politische und Handels-Verpflichtungen zum Aufforsten werden - statt zu renaturieren - an Unternehmen abgegeben, die Palmen anbauen für unseren Biosprit und Frittenöl oder Eukalyptus für unser Klopapier. Diese kultivierten Monokulturen gehen außerhalb ihrer Ökosysteme keine Symbiosen ein und verdrängen zudem die ursprünglichen symbiotischen Ökosysteme. Zertifikate für „nachhaltiges Holz“ sind also nichts wert. Genauso ist auch das als aus Plantagen stammend ausgezeichnete Holz monokulturell und unter ausbeuterischen Arbeitsbedingungen gewonnen. Außerdem ist es gängig, entsprechende „Ablass“-zertifikate zu kaufen.

Der Konsum von „Kolonialwaren“ ist verantwortlich für Versklavung, Vertreibung, Zerstörung.

Ich bin sehr zufrieden mit unseren heimischen Hölzern. Ohnehin kam das Tropenholz nicht aufgrund seiner besonderen Eigenschaften hierher, sondern weil die harte Arbeit im Urwald unter den kolonialen Bedingungen billiger war, Riesen-Bäume einfacher zu konvertieren, und es einfach schick ist - Statussymbol.

Auch wenn es nichts an den herrschenden Verhältnissen ändert, benutze ich deshalb von mir aus nur hiesiges Holz, um anhand meiner Instrumente zu zeigen, daß es gar nicht erforderlich ist. Auf ausdrücklichen Wunsch nehme ich auch Tropisches, dann möglichst Wiederverwertetes. Als Alternative bietet sich auch ein neuer künstlicher Werkstoff an, der die haptischen Eigenschaften von Holz mit der Widerstandsfähikeit homogenen Materials verbindet.